Man höre auch die andere Seite („Audiatur et altera pars“). Grundsatz römischen Rechts und moderner Rechtsordnungen gilt nicht mehr

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Wenn ein Grundsatz der antiken Rechtsprechung, der auch in modernen Rechtsordnungen ein zentrales Verfahrensgrundrecht darstellt, keine Geltung mehr hat, dann outet sich ein demokratisches Staatswesen – von bösen Zungen auch als „stille Diktatur“ bezeichnet – als „offene Diktatur“. Bereits in den vergangenen zwei Jahren galt nur eine, die sogenannte wissenschaftliche und medizinische Meinung über die weltweite Bedrohung durch ein neu geschaffenes, vermeintlich tödliches Virus und deren „Ausrottung“ mittels einer genverändernden Behandlung. Nun kommt die Berichterstattung über einen schrecklichen Krieg im Herzen Europas hinzu. Und wieder wird der Rechts-Grundsatz „Audiatur et altera pars – gehört werde auch der andere Teil“ missachtet: Mündliche und schriftliche Berichte der anderen Seite werden unterbunden oder gar verboten. Wie lange will sich das ein Volk freier Bürger, das bereits fühlt, dass sich in der Gesellschaft dringend etwas ändern muss, noch bieten lassen? Die Bürger wollen wieder in Ruhe leben, arbeiten, schlafen und der Jugend in die Augen schauen zu können.

Gewaltlose Veränderung bestehender Machtverhältnisse scheint unausweichlich

Das Wort „Revolution“ wird niemand in den Mund nehmen, weil damit individuelle und kollektive Gewalt assoziiert wird. Doch eine Veränderung der bestehenden Machtverhältnisse scheint unausweichlich. Und die neu zu gestaltende Gesellschaftsordnung muss von den Bürgern selbst entwickelt werden – in absoluter Freiheit, ohne jeglichen Zwang von außen. Freie Bürger sind durchaus in der Lage, gemeinsam auszuhandeln, wie sie sich das Leben einrichten wollen, um in Frieden, Ruhe und Gleichheit zusammenleben zu können.

Ein bewaffneter Kampf in Form von individuellem Terror oder kollektiver bewaffneter Gewalt kommt nicht in Frage! Davon hat die Welt bereits genug:

Deshalb muss ein „Revolutionsprozess“ gewaltlos sein!

Die Geschichte zeigt jedoch, dass es in den meisten Fällen nicht möglich ist, die Mitbürger direkt für eine humane, friedliche und freiheitliche Gesellschaft in Bewegung zu setzen. Die anerzogene Angst vor den harmlosen Mitmenschen und das Misstrauen gegenüber den Aufklärern ist nur schwer zu überwinden. Wurden bestehende Machtverhältnisse irgendwo umgestürzt, so errichteten die „Rebellen“ meistens Kopien der früheren Herrschaftsformen, nur mit anderen Namen und anderen ideologischen Verbrämungen.

Aufklärung und das Problem der Erziehung

Folglich muss man die Menschen weiterhin aufklären und überzeugen. Der Sinn der aufklärerischen Bemühungen ist die Reinigung des menschlichen Bewusstseins von individuellen und kollektiven Vorurteilen. Darüber hinaus müssen ihnen die anerzogenen Ängste vor harmlosen Mitmenschen und vermeintlichen Autoritäten genommen werden. Die Psychologie mit einer psychologisch geführten „Volksuniversität“ wäre das geeignete Werkzeug, das den Menschen in die Lage versetzt, sich selbst, die politische Situation und die notwendigen gesellschafts- und kulturverändernden Maßnahmen angemessen beurteilen zu können. Dies kann auch zu kollektiven Aktionen des „zivilen Ungehorsams“ und zu Streiks führen.

Wichtiger noch als Aufklärung aber ist das Problem der Erziehung. Die tiefenpsychologische Einsicht machte deutlich, welch ungeheure Tragweite die Erziehung für die Entstehung einer humanen Welt hat. Die Erziehungsmethoden der Vergangenheit schufen den Menschentypus, der die Tragödie der Geschichte verursachen konnte. Das autoritäre Prinzip, jahrhundertelang als fraglos-gültige Grundlage des erzieherischen Verhaltens angesehen, drosselte bereits in den Kindheitsjahren das Gemeinschaftsgefühl der Menschen und stattete sie mit jener Aggressionsbereitschaft aus, durch die eine gewalttätige Welt im Zustande der Gewalttätigkeit verharren konnte.

Wenn die Pädagogik in Elternhaus und Schule auf das autoritäre Prinzip und auf Gewaltanwendung verzichtet, wird sie Menschen heranbilden können, die keine „Untertanen-Mentalität“ besitzt und darum für die Machthaber in unserer Welt kein gefügiges Werkzeug sein wird. Die Demokratisierung der Erziehung und die freundschaftliche und verständnisvolle Zuwendung des Erziehers zu seinem Zögling wird einen der wertvollsten Beiträge zum Aufbau einer humanen Gesellschaftsordnung leisten.

Die gestellte Aufgabe ist schwierig, aber lösbar!

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Dr. Rudolf Lothar Hänsel ist Lehrer (Rektor a. D.), Doktor der Pädagogik (Dr. paed.) und Diplom-Psychologe (Schwerpunkte: Klinische-, Pädagogische- und Medien-Psychologie). Als Pensionär arbeitete er viele Jahre als Psychotherapeut in eigener Praxis. In seinen Büchern und pädagogisch-psychologischen Fachartikeln fordert er eine bewusste ethisch-moralische Werteerziehung und eine Erziehung zum Gemeinsinn und Frieden.

He is a regular contributor to Global Research.

Featured image is from OneWorld


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Articles by: Dr. Rudolf Hänsel

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