Zur Psychologie des Bösen. Eine erste Annäherung an das Thema Der Mensch ist gut. Das Böse wird nicht siegen!

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Die Rädelsführer der weltweiten Verschwörung gegen uns Bürger haben die Realisierung ihrer diabolischen Pläne einer Neuen Weltordnung NWO und einer Eine-Welt-Regierung nach chinesischem Vorbild sowie eines „Großen Neustarts“ und einer „Vierten Industriellen Revolution“, der Verschmelzung physischer und digitaler Identität (Transhumanismus), bereits weiter vorangetrieben als wir ahnen. WEF-Gründer Klaus Schwab bestätigt dies. (1) Viele Mitbürger fragen sich, wie kam das Böse nur in die Welt und wieso kann eine kleine Clique finsterer Gestalten die ganze Welt ins Chaos stürzen, wo der Mensch doch von Natur aus gut sei. Da man die Mahnrufe des menschlichen Gemeinschaftsgefühls zwar unterdrücken, jedoch nie gänzlich ausmerzen kann, wird die soziale menschliche Natur langfristig wieder die Oberhand gewinnen. Das Geschenk der Evolution besteht nämlich im sittlichen Bewusstsein des Einzelnen, in der Einsicht in die Verantwortung aller gegenüber allen. Wenn wir weiterhin die Gemeinschaftsgefühle pflegen und verstärken und den Menschen besser in das soziale Gefüge einordnen, dann wird der Wille zur Macht und Herrschaft über andere durch die sozialen Bindungen eingeschränkt werden – und das Böse wird nicht siegen. 

Wie kann der Vater von zwei Kindern Babys erschießen?

Im Klappentext des Buches von Bernd Greiner „Krieg ohne Fronten. Die USA in Vietnam. I have died in Vietnam. But I have walked the face of the moon” steht geschrieben :

“Die Bilder der zerstörten Dörfer, der von Napalm verbrannten Kinder, von einem Land, auf das mehr Bomben geworfen wurden als auf alle Schauplätze des Zweiten Weltkrieges zusammen, prägen die Erinnerung an den Vietnamkrieg und die Jahre zwischen 1965 und 1975. In einem 1969 von CBS ausgestrahlten Interview schilderte der US-Soldat Paul Meadlo das Massaker von ‚My Lai’ so:“ 

„Ich hatte meine Waffe auf Automatik gestellt. Deshalb kann man nicht sagen, wie viele man erschossen hat. Ich habe vielleicht 10 oder 15 von ihnen erschossen.“ – 

„Männer, Frauen und Kinder?“ – „Männer, Frauen und Kinder.“ –

„Und Babys?“ – „Und Babys.“ –

„Sind Sie verheiratet?“ – „Ja.“ –

„Kinder?“ – „Zwei.“ –

„Wie alt?“ – „Der Junge ist zweieinhalb, das Mädchen anderthalb.“ –

„Dann drängt sich doch die Frage auf, wie der Vater von zwei kleinen Kindern Babys erschießen kann.“ – „Keine Ahnung. Es kommt halt vor.“ –

„Wie viele Menschen wurden an diesem Tag erschossen?“ – „Ich schätze an die 370.“ (2)

Der renommierte amerikanische Sozialpsychologe Philip Zimbardo erläutert in seinem Buch „Der Luzifer-Effekt. Die Macht der Umstände und die Psychologie des Bösen“ (2008), wie wir alle für die Versuchungen „der finsteren Seite“ anfällig sind. Er führt aus, dass situative Kräfte und gruppendynamische Prozesse zusammenwirken können, um aus anständigen Männern und Frauen Ungeheuer werden zu lassen. (3) Karl Marx hat – gestützt auf Ludwig Feuerbach – bereits lange vor ihm die Auffassung vertreten, dass das Bewusstsein des Menschen durch die gesellschaftlichen Verhältnisse geprägt wird (Das Sein bestimmt das Bewusstsein).

Alfred Adler: „Der Mensch ist von Natur aus gut“

„Der Mensch ist von Natur aus nicht böse. Was auch ein Mensch an Verfehlungen begangen haben mag, verführt durch seine irrtümliche Meinung vom Leben, es braucht ihn nicht zu bedrücken; er kann sich ändern. Er ist frei, glücklich zu sein und andere zu erfreuen.“ (4)

Diese Aussage des Begründers der Individualpsychologie ist eine unumstößliche Erkenntnis der wissenschaftlichen Psychologie: Der Mensch ist ein naturgegeben soziales, auf die Gemeinschaft seiner Mitmenschen ausgerichtetes und vernunftbegabtes Wesen mit einer natürlichen Neigung zum Guten, zur Wahrheitserkenntnis und zum Gemeinschaftsleben. Diese Eigenschaft hilft ihm, die Gesetze der Natur beziehungsweise das Naturrichtige besser zu erkennen. Vor diesem Menschen müssen wir auch keine Angst haben. Er möchte in Freiheit und Frieden leben, ohne Gewalt und Krieg – so wie wir alle.

Das „Naturrecht“, ein „von der Natur gegebenes Recht“ sagt, dass es etwas gibt, was von Natur aus recht ist. Es unterscheidet sich vom durch Menschen gesetztes, sogenanntes „positives Recht“ dadurch, dass es dem Menschen allein schon deshalb zusteht, weil er Mensch ist. Da es durch keinen Machthaber oder wie auch immer gearteten Mehrheitsbeschluss geschaffen wird, ist es vorstaatliches Recht. Das heißt, die Gesetze eines Staates müssen sich kritisch am Naturrecht messen lassen. Das Wissen darüber, was von Natur aus recht ist, macht es möglich, totalitären Ideologien und Diktaturen von einem festen mitmenschlichen Standpunkt aus entgegenzutreten und ein Gefühl der Empörung gegen Unrecht und Unmenschlichkeit zu empfinden. (5)

Wie ist das Böse in die Welt gekommen?

Der religiöse Mythos des Abendlandes hat den Ursprung der Gewalt und des Bösen auf den Sündenfall der ersten Menschen zurückgeführt. Aus dem Paradies durch eigene Schuld vertrieben, wussten sie, was gut und was böse sei. In einer anderen Version des religiösen Denkens wird geschildert, wie Gott die Welt in aller Vollkommenheit geschaffen habe. Doch dann lehnte sich einer seiner Engel gegen ihn auf; es sei Satan gewesen, der dazu verurteilt wurde, Fürst der Unterwelt zu sein. Seitdem wirken die Macht des Lichtes und die der Finsternis gegeneinander; ihr Kampf beherrsche den Gang der Weltgeschichte. Doch dieser religiöse Mythos trägt zur Erklärung des Bösen nichts bei.

Im 19. Jahrhundert hat Charles Darwin die züchtende und auswählende Macht des „Kampfes um das Dasein“ in der Tierwelt erkannt, der das „Überleben des Tüchtigsten“ sichert. Einige seiner Schüler übertrugen diese Erkenntnis auch auf die Menschenwelt. Sie proklamierten das Gesetz des Daseinskampfes und glaubten, die Triebfeder des Fortschritts gefunden zu haben. Der Kampf aller gegen alle würde die menschliche Rasse reinigen und erhöhen. Diese Ideologie wurde vom Wirtschaftsleben des Manchester-Liberalismus übernommen. Doch sie ist ebenso falsch wie inhuman. Die Forschung hat inzwischen erwiesen, dass im Tierreich nicht nur der „struggel for life“, sondern auch das Prinzip der gegenseitigen Hilfe wirksam ist.

Der russische Anarchist, Geograph und Schriftsteller Fürst Peter Kropotkin (1842-1921) beobachtete sowohl die Natur als auch die Naturwesen und bezog seine Erkenntnisse auf den Menschen. In seinem Buch „Die gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt“ (Mutual Aid: A Factor of Evolution) schreibt Kropotkin, dass in Natur und Gesellschaft keineswegs nur ein Kampf aller gegen alle stattfinde, sondern dass ebenso das Prinzip der „gegenseitigen Hilfe“ vorherrsche. Diejenigen Lebewesen, die dieses Prinzip umsetzen, würden erfolgreicher überleben. (6) Die höher organisierten Lebewesen würden in Verbänden, Gruppen und Herden leben. In ihnen habe sich ein Herdeninstinkt herausgebildet, der gelegentlich die Arterhaltung über die Selbsterhaltung stelle.

In der Menschenwelt spielen soziale Gefühle und gemeinschaftliche Verbundenheit sicherlich eine ebenso große Rolle wie der Wille zur Macht und der Eigennutz. Da der Mensch frei ist, sein Leben selber zu gestalten, hat er die Möglichkeit der Wahl; sie ist die Möglichkeit des Guten und Bösen. Der Mensch ist nicht von vorneherein bestimmt, Wolf oder Lamm zu sein. Wenn der Mensch das Böse tut, so hat er sich zuvor dafür entschieden; er hat es zuvor gewollt. Die Brutalität auf menschlicher Ebene ist nicht Schicksal, sondern die Entscheidung für das Böse. Doch warum hat sich der Mensch in der Menschheitsgeschichte immer wieder für das Böse entschieden?

Der Ursprung des Bösen liegt nicht in der menschlichen Natur, sondern in den Daseinsbedingungen, die der Mensch zu Beginn der Zeiten auf der Erde vorgefunden hat. Da er den übermächtigen Naturgewalten hilflos und verlassen ausgeliefert war, muss er große Angst vor der Welt empfunden haben. Diese Angst schuf die Illusion der Götter, die sich hilfreich der Menschen annehmen sollten. Sie entfesselte auch eine starke Aggression, indem die feindselige Umwelt die Kampfbereitschaft ständig in Atem hielt.

Es lag nahe, den anderen Menschen als potentiellen Feind zu empfinden. Hinzu kamen die Schwierigkeiten der Nahrungsbeschaffung, die unter Umständen den Kampf um den Futterplatz notwendig machten. So erschien die Gewalt als ein Ausweg, als ein Mittel, das eigene Leben zu schützen und zu bewahren. Die Verlockung zur Gewalttätigkeit war umso größer, als die sozialen Bindungen noch keinen festen Zusammenhalt ergaben. (7)

Das menschliche Gemeinschaftsgefühl und der Geist der Verantwortlichkeit müssen die Gewalttätigkeit beenden

„Das Streben nach Herrschaft“, schreibt Alfred Adler, der Begründer der Individualpsychologie, „ist ein verhängnisvolles Blendwerk und vergiftet das Zusammenleben der Menschen. Wer die Gemeinschaft will, muss dem Streben nach Macht entsagen!“ Die „tiefste Idee aller Kultur“ sei die endgültige Erhebung des Gemeinsinns zur leitenden Idee. Die Kulturentwicklung besteht im Wesentlichen darin, dass sich die Stimme des Menschheitsgewissens mehr und mehr Gehör verschafft und dass der Geist der Verantwortlichkeit an die Stelle der Gewalttätigkeit tritt. Aus der Einsicht um die Zusammengehörigkeit aller, die Menschenantlitz tragen, erwuchsen die Lehren der sittlichen Führer der Menschheit, die Weisheit des Laotse, das Gebot der Nächstenliebe und die unzähligen Formen des gesellschaftlichen Lebens und Verhaltens, in denen der Gemeinsinn zum Ausdruck kommt.

Unter uns Menschen spielen soziale Gefühle und gemeinschaftliche Verbundenheit ganz gewiss eine ebenso große Rolle wie der Wille zur Macht und der Eigennutz, denn der Mensch ist zur Hingabe und Selbstaufopferung fähig. Alle unsere Bestrebungen in der Welt und der Wissenschaft sollten das Leitmotiv haben, in Zukunft einen Menschentypus hervorzubringen, für den – wie es Alfred Adler formulierte – Gemeinschaftsgefühl und mitmenschliche Verbundenheit ebenso selbstverständlich sind wie das Atmen. (8)

 

*

Dr. Rudolf Hänsel ist Erziehungswissenschaftler und Diplom-Psychologe.

Noten

1. https://deutsch.rt.com/gesellschaft/109670-transhumanismus-wef-gruender-schwab-prophezeit/

2. Greiner, B. (2017). Krieg ohne Fronten. Die USA in Vietnam. Hamburg. Klappentext

3. Zimbardo, Ph. (2008). Der Luzifer-Effekt. Die Macht der Umstände und die Psychologie des Bösen

4. Alfred Adler zitiert nach: Rattner, J. (1980). Die Individualpsychologie Alfred Adlers. München, S. 17; Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/123126-alfred-adler-der-mensch-ist-von-natur-aus-nicht-bose-was-auch/

5. http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27120;
https://www.globalresearch.ca/dispel-the-magical-belief-in-author…-power-and-violence-strengthen-community-feelings/5729560?

6. Kropotkin, P. (2011). Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt. Grafenau; englischer Originaltitel: Mutual Aid: A Factor of Evolution

7. a.O.; Leakey, R. E. / Lewin, R. (1978). Wie der Mensch zum Menschen wurde. Neue Erkenntnisse über den Ursprung und die Zukunft des Menschen. Hamburg

8. Ansbacher, H. L. / Antoch, R. F. (Hrsg.). (1982). Alfred Adler. Psychotherapie und Erziehung. Ausgewählte Aufsätze; Band I: 1919-1929. Frankfurt


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