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Iran: “Theater Iran Near Term” (TIRANNT)
By Prof Michel Chossudovsky
Global Research, May 16, 2007
Global Research 21 February 2007
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https://www.globalresearch.ca/iran-theater-iran-near-term-tirannt/9174

Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, 21. Februar 2007 (aktualisiert am 23. Februar 2007). Unter dem Codenamen TIRANNT – „Theater Iran Near Term“ (Schauplatz Iran steht kurz bevor – A.d.Ü.) wurden mehrere tausend Ziele im Iran als Teil eines „Schock und Ehrfurcht“ Blitzkriegs identifiziert, der sich nun in seiner letzten Planungsphase befindet.

Laut der in Kuwait basierten Zeitung Arab Times könnte ein Angriff auf den Iran unter TIRANNT jeder Zeit zwischen Ende Februar und Ende April stattfinden. Diese Beurteilung berücksichtigt jedoch weder die Verwirrung der amerikanischen Bodentruppen im Irak noch den zeitmässig ungünstigen Rückzug von mehreren Tausend britischen Soldaten vom Schauplatz Iran, von denen viele im südlichen Irak unmittelbar an der Grenze zum Iran stationiert waren.

Laut Enthüllungen im April 2006 von William Arkin, einem ehemaligen Analytiker der amerikanischen Geheimdienste, der für die Washington Post schrieb, wurde TIRANNT zum ersten Mal im Mai 2003 aufgestellt nach der Invasion des Irak.

„Anfang des Jahres 2003, als die US Truppen kurz vor einem Krieg mit dem Irak standen, führte die Armee bereits eine Analyse für einen gross angelegten Krieg mit dem Iran durch. Die Analyse namens TIRANNT war verbunden mit einem künstlichen Szenario für eine Invasion des Marine Corps und einer Simulation der iranischen Raketenmacht. Amerikanisch und britische Planer führten zu etwa der gleichen Zeit ein Kriegsspiel rund um die Kaspische See aus. Und Bush leitete das amerikanische strategische Kommando an, einen globalen Kriegsplan für einen Angriff gegen iranische Massenvernichtungswaffen aufzustellen. All dies wird ultimativ zu einem neuen Kriegsplan für „grossangelegte Kampfhandlungen“ gegen den Iran zusammenführen, von dem militärische Quellen bestätigen, dass es bereits einen Entwurf gibt. [Dieser Kontingenzplan mit dem Titel CONPLAN 8022 käme zum Zug im Falle eines zweiten 11. September, in der Annahme, dass der Iran dahinter steckt.]

Im Rahmen von TIRANNT haben Planer der Armee und des amerikanischen Zentralkommandos sowohl kurzfristige als auch langfristige Szenarien für einen Krieg mit dem Iran untersucht, eingenommen alle Aspekte einer grossangelegten Kampfhandlung, von der Mobilisierung und vom Einsatz von Truppen bis hin zu Nachkriegsstabilisierungsoperationen nach einem Regimewechsel.“ (William Arkin, Washington Post, 16. April 2006).

Zuerst der Irak, dann der Iran

Die Entscheidung 2003 den Iran mit TIRANNT ins Visier zu nehmen, sollte keine Überraschung sein. Der Iran ist Teil des weitergefassten militärischen Vorgehensplans. Bereits unter der Clinton Regierung hatte das US Zentralkommando (USCENTCOM) 1995 „in Plänen für Kriegsschauplätzen“ formuliert, zuerst eine Invasion in den Irak und dann in den Iran durchzuführen.

„Die breiten nationalen Sicherheitsinteressen und –ziele, die in der nationalen Sicherheitsstrategie (National Security Strategy – NSS) des Präsidenten und der nationalen Militärstrategie des Vorsitzenden (National Military Strategy – NMS) ausgedrückt werden, bilden die Grundlage für die Schauplatzstrategie des US amerikanischen Zentralkommandos. Die NSS führt die Durchsetzung einer Strategie zur dualen Bezwingung der beiden Schurkenstaaten Irak und Iran durch, solange diese Staaten eine Bedrohung für amerikanische Interessen, für andere Staaten der Region und für ihre eigenen Bürger darstellen. Die duale Bezwingung zielt darauf ab, das Kräftegleichgewicht in der Region zu sichern, ohne weder vom Irak noch vom Iran abzuhängen. Die Kriegsschauplatzstrategie des USCENTCOM basiert auf Interessen und ist auf Bedrohung ausgerichtet. Das Eingreifen der USA, unterstützt durch die Nationale Sicherheitsstrategie, soll die vitalen Interessen der USA in der Region schützen – ungebrochener, sicherer Zugriff der USA/Verbündeten zum Golföl.“ (USCENTCOM, http://www.milnet.com/milnet/pentagon/centcom/chap1/stratgic.htm#USPolicy). Im Einklang mit von CENTCOM aufgestellten “Abfolge” der Kriegsschauplatzoperationen wurden die Pläne, den Iran zur Zielscheibe zu machen, unter TIRANNT in direkter Folge der Invasion des Irak aktiviert. Wie auch von Arkin bestätigt, wurde die aktive Komponente des militärischen Iranprogramms im Mai 2003 gestartet, „als Konzeptplaner und Geheimdienstspezialisten die Daten zusammengetragen hatten, die für die Analyse eines Schauplatzszenarios (d.h. ein gross angelegtes Szenario) für den Iran benötigt wurden“ (Arkin, opus citatum). Im Oktober 2003 wurden verschiedene solcher Schauplatzszenarien für den Iran in Betracht gezogen:

„Die US Armee, Navy, Luftwaffe und die Marines haben alle vorbereitete Kampfpläne und haben nun vier Jahre lang Stützpunkte gebaut und Trainingsprogramme durchgeführt für die „Operation Iranian Freedom“ (Operation zur Befreiung des Iran – A.d.Ü.). Admiral Fallon, das neue Oberhaupt des US Zentralkommandos hat die computerisierten Pläne unter dem Namen TIRANNT (Theater Iran Near Term) geerbt.“ (New Statesman, 19. Februar 2007).


CENTCOM Kommandant Admiral Fallon

Gleichzeitig wurden die verschiedenen parallelen Komponenten von TIRANNT etabliert, darunter auch das „Operationskonzept“ der Marines:

„Die Marines waren währenddessen nicht nur in die Kriegspläne des CENTCOM involviert, sondern haben sich auch auf ihre eigene Spezialität konzentriert, das „gewaltvolle Eindringen“. Im April 2003 veröffentlichte der Marinecorps sein „Operationskonzept“ für ein Vorgehen gegen ein fiktives Land, in dem sie die Möglichkeit von Truppenbewegungen vom Schiff and Land erforscht gegen einen bestimmten Feind, ohne zuvor einen Landekopf einzurichten. Obwohl der Feind des Marinecorps nur als tief religiöses revolutionäres Land namens Karona umschrieben wird, ist es – mit seiner revolutionären Garde, Massenvernichtungswaffen und Ölreichtum – unmissverständlich mit dem Iran gleichzusetzen.

Verschiedene Szenarien, die auch die iranische Raketenmacht mit einbezieht, wurden in einer anderen Studie auch untersucht, die 2004 begonnen wurde und unter dem Namen BMD-I (ballistic missile defense – Iran) (ballistische Raketenabwehr – Iran – A.d.Ü) bekannt ist. In dieser Studie stellte das Center for Army Analysis die Leistung der US amerikanischen und iranischen Waffensysteme nach, um die Anzahl der iranischen Raketen abzuschätzen, die eine Verteidigungskoalition durchbrechen könnten.

Die tagtägliche Planung für den Umgang mit der iranischen Raketenmacht fällt in den Aufgabenbereich des amerikanischen strategischen Kommandos in Omaha. Im Juni 2004 ermahnte Rumsfeld das Kommando, darauf vorbereitet zu sein, den CONPLAN 8022 umzusetzen, einen globalen Schlachtplan, der den Iran mit einschliesst. CONPLAN 8022 sieht Bomber und Raketen vor, die innerhalb von 12 Stunden nach einem Befehl des Präsidenten handlungsbereit sein müssen. Das neue Einsatzkommandos, so haben mir Quellen berichtet, ist am meisten darüber besorgt, dass es, bei einem Befehl „sofortige“ globale Angriffe unter speziellen Ernstfallbedingungen gegen gewisse Ziele im Iran durchführen zu müssen, dem Präsidenten eventuell mitteilen müsste, dass die einzige Option eine nukleare ist“ (William Arkin, Washington Post, 16. April 2006).


„Schock und Ehrfurcht“

Die Planung des US Militärs teilt der NATO und Israel im Falle eines Angriffs auf den Iran spezifische Rollen zu. Die deutsche Flotte ist unter einem UNO Mandat formell im östlichen Mittelmeer stationiert. Auch NATO Stützpunkte in Europa wären involviert.

Wie von Global Research dokumentiert, haben der Iran und seine Verbündeten der Shanghai Cooperation Organization, darunter auch Russland und China, seit letztem Sommer ausgedehnte Kriegsspiele durchgeführt. Im Gegenzug führte die USA Kriegsspiele fern von der iranischen Küste durch.


Der zweite 11. September des Pentagon

In Washington wird nun einen überwältigender Einsatz von Militärmacht als Gegenschlag auf den angeblichen politischen Ungehorsam des Iran in Betracht ziehen. Das ist natürlich der Vorwand, die Rechtfertigung, um einen Krieg zu beginnen. Das Pentagon hat sogar in Betracht gezogen, einen Vergeltungsschlag gegen den Iran durchzuführen, im Falle eines zweiten Angriffs gleich dem des 11. Septembers:

„Ein dritter Plan entwirft, wie das Militär einen weiteren grossangelegten terroristischen Angriff auf die USA sowohl stören als auch auf ihn reagieren kann. Dieser Plan enthält lange Anlagen, die dem Militär eine Liste an Optionen anbietet, wie es schnell gegen spezifische terroristische Gruppen, Individuen oder staatliche Auftraggeber vorgehen kann, je nachdem wer angeblich hinter dem Angriff steckt. Laut jetzigen und früheren Verteidigungsbeamten, die mit dem Plan vertraut sind, könnte ein weiterer Angriff sowohl eine Rechtfertigung als auch eine Gelegenheit darstellen, beide heute nicht vorhanden, um gegen bekannte Ziele vorzugehen.

Dieser Plan detailliert „welche Terroristen oder böse Jungs wir angreifen würden, falls wir härtere Bandagen anlegen würden. Noch haben wir diese nicht angelegt“, sagte ein Beamter, der anonym bleiben möchte, weil das Thema so heikel ist (Washington Post 23. April 2006). Dieses militärische Dokument geht davon aus, dass ein zweiter „heute fehlender“ 11. September nützlicherweise sowohl „eine Rechtfertigung als auch eine Gelegenheit“ bieten würde, um Krieg gegen „einige bekannte Ziele [Iran und Syrien] zu führen“.


Zivilistische Ziele

Presseberichte im Mittleren Osten bestätigen, dass die geplanten Luftangriffe sich nicht nur auf die iranischen Nukleareinrichtungen beschränken werden. Das Hauptquartier des Zentralkommandos (CENTCOM) in Florida hat bereits eine umfassende Liste von militärischen und zivilen Zielen ausgewählt. Industrieanlagen, zivilie Infrastruktur, darunter Strassen, Wassersysteme, Brücken, Elektrizitätswerke, Telekommunikationstürme und Regierungsgebäude sind Teil der Pläne für den Blitzkrieg. „Bei einem einzigen Angriff von Kriegsflugzeugen aus den USA und Diego Garcia könnten 10.000 Ziele getroffen werden“ (Gulf News, 21. Februar 2007). Währenddessen haben die USA, nach einer regionalen Sicherheitskonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten, um Unterstützung für ihr Programm geworben.


Nuklearkrieg

Angeblich bevorzugen militärischer Planer den Einsatz von konventionellen Waffen. Der Einsatz von taktischen Nuklearwaffen, die heute zum Arsenal für den Kriegsschauplatz Mittlerer Osten gehören, ist nicht explizit geplant, zumindest nicht im ersten Durchgang des von den USA gesponsorten Blitzkriegs. Die Tatsache jedoch, dass Nuklearwaffen möglicherweise im konventionellen Kriegsszenario eine Rolle spielen könnten, zeigt, dass ihr Einsatz ein ganzheitlicher Teil der militärischen Planung ist.

Im November 2004 führte das US amerikanische Strategische Kommado eine Grossübung eines „globalen Schlachtplanes“ namens „Global Lightning“ (Globaler Blitzschlag – A.d.Ü.) durch. Letzterer schloss einen simulierten Angriff mit sowohl konventionellen als auch nuklearen Waffen gegen einen „fiktiven Feind“ [Iran] mit ein. Nach der „Global Lightning“ Übung erklärte das US amerikanische Strategische Kommando sich in einem fortgeschrittenen Stadium der Bereitschaft zu befinden.

In diesem Zusammenhang ist CONPLAN der operationelle Plan für den Globalen Schlachtplan. Er wird als „effektiver Plan“ beschrieben, den die Navy und die Luftwaffe auf ein Schlachtpaket für ihre U-Boote und Bomber übertragen. CONPLAN 8022 ist „der allgemeine Schirmplan für die vorausgeplanten strategischen Szenarien, Nuklearwaffen eingenommen“. „Er konzentriert sich besonders auf diese neuen Bedrohungen, Iran, Nordkorea, Verbreiter von Nuklearwaffentechnologie und auch potentielle Terroristen“, sagte er. „Nichts besagt, dass sie den CONPLAN 8022 nicht auch in begrenzten Szenarien gegen russische und chinesische Ziele einsetzten können.“ (Zitate von Hans Kristensen des Nuclear Information Project (http://www.nukestrat.com/us/jcs/jp3-12_05.htm) aus einer japanischen Nachrichtenmeldung, opus citatum).

Der Einsatz von taktischen Nuklearwaffen wird unter dem CONPLAN 8022 zusammen mit konventionellen Waffen in Betracht gezogen, als ein Teil der Präventivkriegsdoktrin der Bush Administration. Im Mai 2004 kam die präsidentielle Direktive zur nationalen Sicherheit namens NSPD 35 Nuclear Weapons Deployment Authorization (http://www.fas.org/irp/offdocs/nspd/) (Genehmigung zum Einsatz von Nuklearwaffen – A.d.Ü.) heraus. Obwohl der Inhalt dieser Direktive weiterhin geheim ist, nimmt man an, dass die NSPD 35 sich auf den Einsatz von taktischen Nuklearwaffen auf dem Kriegsschauplatz Mittlerer Osten in Übereinstimmung mit CONPLAN 8022 bezieht. (Für nähere Informationen zur nuklearen Option der USA, siehe Michel Chossudovskys Artikel: Nuclear War against Iran (http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=%20CH20060103&articleId=1714) – Januar 2006, The Dangers of a Middle East Nuclear War (http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=20060217&articleId=1988) – Februar 2006, Is the Bush Administration Planning a Nuclear Holocaust (http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=20060217&articleId=1988) – Februar 2006).


Israel im Bereitschaftszustand

Seit Ende 2004 trifft Israel Kriegsvorbereitungen. Die israelische Luftwaffe würde das iranische Atomkraftwerk in Bushehr (http://www.globalsecurity.org/wmd/world/iran/bushehr.htm) angreifen, mit sogenannten bunker buster Bomben sowohl aus amerikanischer als auch aus israelischer Produktion. Die Angriffe sollen in drei unterschiedlichen Wellen ausgeführt werden, „wobei die amerikanische Luftwaffe und andere amerikanische Luftfahrt in der Region den Luftraum durch die Blockierung der Radar-und Kommunikationssysteme sichern“ siehe W. Madsen, http://www.globalresearch.ca/articles/MAD410A.html). Mit den bunker buster Bomben können auch taktische Nuklearbomben abgeworfen werden. Die B61-11 ist die „nukleare Version” der „konventionellen“ BLU 113. Sie kann genau auf dieselbe Weise abgeworfen werden wie die konventionelle bunker buster Bombe. (Siehe Michel Chossudovsky, http://www.globalresearch.ca/articles/CHO112C.html und http://www.thebulletin.org/article_nn.php?art_ofn=jf03norris).


B61-11 auf dem Luftwaffenstützpunkt Whiteman Air Force Base in Missouri

Einem kürzlich in der London Sunday Times (7. Januar 2007) erschienen Bericht zufolge „trainieren zwei israelische Luftwaffengeschwader dafür eine iranische Einrichtung mit nuklearen Mini „bunker busters“ zu sprengen, so informierten uns einige israelische militärische Quellen“.

Falls der Iran auf die Angriffe der USA/Israels in Form von gezielten Angriffen auf amerikanische Militäreinrichtungen im Irak, in Afghanistan und den Golfstaaten reagierte, dann würde der Krieg eskalieren und sich auf die gesamte Region ausbreiten. In diesem Fall könnten die USA mit „vorbeugenden“ nuklearen Angriffen auf den Iran reagieren und taktische nukleare bunker buster einsetzen.

Das wahrscheinlichste Szenario wäre, dass der Iran, seiner eigenen militärischen Planungslogik zufolge, tatsächlich auf die von den USA gesponserten Angriffe reagieren würde und zusätzlich Bodentruppen im besetzten Irak zum Einsatz bringen würde.


Flotteneinsatz

Drei Kampftruppen, darunter die Stennis, die Eisenhower und die Nimitz werden gerade im Persischen Golf stationiert. Wie berichtet in den Golf News, „Die Stennis Kampftruppe… verstärkt nun die starke Präsenz der US Navy im Golf. Die Stennis und der Frachter Dwight D. Eisenhower, die sich bereits in der Region befinden, werden bald Gesellschaft durch den Frachter Nimitz bekommen“ (Gulf News, 21. Februar 2007). Britischen militärischen Quellen zufolge können die USA innerhalb eines Monats sechs Frachter in die Schlacht schicken.


Verlegung der US Truppen

Wie von militärischen Quellen bestätigt, werden etwa 8500 US Soldaten von amerikanischen Militärstützpunkten in Deutschland und Italien nach Afghanistan und in den Irak verlegt, wobei beide Länder an den Iran grenzen. Man kann annehmen, dass sie in den Mittleren Osten verlegt werden, falls am Kriegsschauplatz vor Ort die Luftangriffe zu einem Bodenkrieg mit dem Iran führen.

Das Pentagon widerspricht sich selbst und hat die Presseberichte darüber, dass die USA „in naher Zukunft“ einen grossangelegten Angriff gegen den Iran plant, als „aberwitzig“ abgetan.

Währenddessen hat der Iran ein dreitägiges Kriegsspiel namens „Eghtedar“ (Erhabenheit) gestartet. Diese Übungen, die Truppen zu Wasser, zu Boden und in der Luft betreffen sind grösser als die vom letzten Sommer. Sie sollen in 16 der 30 iranischen Provinzen stattfinden. Das genannte Ziel ist das Erreichen eines Beiratschaftszustands, um den Iran im Falle eines Angriffs der USA zu verteidigen.


Kriegsspiele „Vigilant Shield 07

Von September bis Dezember 2006 spielten die USA ein Szenario für einen Neuen Kalten Krieg durch namens „Vigilant Shield 07“, ein Szenario für einen Krieg, der sich gegen den Iran und die einstigen Gegner des Kalten Krieges richtet: die Kriegsspiele beschränken sich also nicht auf einen einzigen Schauplatz im Mittleren Osten (d.h. den Iran), sondern beziehen auch Russland, China und Nordkorea mit ein.

Einzelheiten über die Vigilant Shield 07 Übung sind in einer Einsatzbesprechung des US Nordkommandos (NORTHCOM) im August 2006 enthalten (siehe den Bericht von William Arkin in der Washington Post: http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=ARK20070210&articleId=4730). Die Gegner sind Irmingham (Iran), Nemazee (Nordkorea), Ruebeki (Russland), Churya (China).


Einzelheiten und Ablauf:

·          Road to Conflict (RTC) (Weg in den Konflikt – A.d.Ü.): 11. September – 15. Oktober 2006

–        Erstmalige Erwähnung und Warnung Irminghams [I&W – Indications and Warning] wegen der Anreicherung – Erstmalige Einbeziehung von Ruebeki und Irmingham

–        Ruebek I&W, Stationierung von U-Booten der PACFLT (amerikanische Pazifikflotte)

–         Erstmalige I&W gegen Namazee wegen Interkontinentaler Raketengeschosse [ICBM – Intercontinental ballistic missile]

–        Erstmaliges I&W für Maritime Verteidigung des Vaterlandes [MHLD – Maritime Homeland Defense]

–        Strategische Informationsoperationen [IO – Kriegsführung übers Internet] (Ruebek & Churya)

–        Übung zur Verteidigung des Luftraums [AD – air defense] gegen Ruebek & Irmingham

·          Phase 1 / Stationierung: 4. – 8. Dezember 2006

–        Start von russischen Langstreckenflügen mit konventionellen Marschflugkörpern [CALCM – Conventional Air Launched Cruise Missile]

–        Andauernde Überwachung der strategischen Lage

–        Andauernde Überwachung der Nemazee Situation

·          Mögliche Atomversuche

·          Mögliche Vorbereitung von ICBM

–        Andauernde Überwachung der MHLD Situation

·          Fünf VOIs [Vessels of Interest] (Wichtige Seefahrzeuge – A.d.Ü.)

·          VOI Churyas in holländischem Hafen ausgestattet für Raketenverteidigungssystem [BMDS – Ballistic Missile Defense System] – Bedrohung für Fort Greely (Alaska)

–        Andauernde Überwachung der IO Aktivitäten

–        Lancierung am Nemazeestützpunkt einer Raumträgerrakete [SLV – space launch vehicle]

·          Phase 2 / Minus 42 Tage:

·          Zusätzliche Nemazee ICBM Lieferungen um die Anlagen auszustatten

·          Russische Hauptstützpunkte [RMOB – Russian main operating bases], Luftwaffe führt Langstreckennavigationsflüge durch

·          Umschlag von AS-15 (nukleare bewaffnete Marschflugkörper) auf den RMOBs

·          Minus 41 Tage:

–        Zusätzliche Nemazee ICBM Vorbereitungen am Startplatz n° 2

·          Minus 40 Tage:

–        Aktivitäten auf den Nemazee Atomtestarealen

·          Minus 35 Tage:

–        Reisewarnung durch das Auswärtige Amt

·          Minus 30 Tage:

–        Ruebek LRA sendet Flugzeuge zu den russischen Stützpunkten Anadyr und Vorkuta

·          Phase 2 / Minus 30 Tage:

–         Wachsende internationale Verurteilung Ruebeks

–         Ruebek stationiert U-Boote

·          Minus 20 Tage:

–         Nemazee beruft Reservisten ein

·          Minus 14 Tage:

–         Start des Abzugsverfahrens des Auswärtigen Amts

·          Minus 13 Tage:

–         Ruebek bereitet sich auf die Schliessung seiner Botschaft in Washington DC vor

·          Minus 11 Tage:

–         Nemazee verstärkt seine ICBMs

–         Ansprache des Präsidenten von Ruebek wegen möglichen US Angriffs

·          Phase 2 / Minus 10 Tage:

–        Der Präsident der USA tritt vor den Kongress wegen des War Powers Act (Ausnahmezustand im Kriegsfall – A.d.Ü.)

·          Minus 6 Tage:

–         Der Ruebeker Präsident stuft die „Lage“ als „ernst“ ein

·          Minus 5 Tage:

–         Aktivität mit konventionellen Marschflugkörpern in Anadyr, Vorkuta und Tiksi

–        Abwicklung von Ruebek SS-25 (bewaffnete, mobile, nukleare ICBMs) vom Garrison Stützpunkt

–         Nemazee versetzt ICBMs in Bereitschaft für möglichen Abschuss

·          Minus 4 Tage:

–         Ruebek schliesst seine Botschaft in Washington DC

–        Ruebek für Aufklärungsflüge in der äusseren Luftverteidigungsidentifizierungszone [ADIZ – Air Defense Identification Zone] durch

–         Kollision in der Luft mit Maschine der amerikanischen Luftwaffe während eines ADIZ Flugs

·          Phase 2 / Minus 4 Tage:

–         Nemazees ICBM Abschusswinkel bedroht die USA

·          Minus 3 Tage

–         Die diplomatischen Bemühungen der NATO können die Krise nicht abwenden

–         Die USA zieht ihre Botschafter aus Ruebek ab

–         Der Präsident der USA hält eine Rede an die Nation

·          Minus 2 Tage:

–         Bewegung in Nemazees Führung

·          Minus 1 Tag:

–         Ruebek weist die US Mission aus

·          Phase 2 / Ausführung: 10. bis 14. Dezember 2006

–         Vorangriff I&W

–        Immintenter Terrorangriff gegen das Pentagon löst den Pentagon Handlungsplan [COOP – Continuity of Operations Plan] aus

–         Nemazee schiesst 2 ICBM gegen die USA ab

–         Ruebek führt einen begrenzten strategischen Angriff gegen die USA durch

·          Welle 1: 8 x Durchbrechung der Verteidigung von der Tupulev Bear H Plattform mit konventionellen Marschflugkörpern

·          Welle 2: Begrenzter Einsatz von ICBM und SLBM

–         2 x ICBM Abwurf (1 Treffer in den Cheyenne Mountains, 1 Fehlfunktion)

–        2 x SLBM Abwurf (1 Treffer des „Raven Rock“ Bunkers an der Grenze Maryland/Pennsylvania, 1 Fehlfunktion)

–         3 x Tupulev Bear H von verschiedenen Basen mit Marschflugkörpern (Eielson AFB, CANR, Cold Lake)

–         USA führt begrenzten Gegenschlaf auf Ruebek aus

·          1 x ICBM C2 Einrichtung

·          1 x ICBM gegen ICBM Abschussrampe

·          Phase 2 / Ausführung:

–         Ruebek bereitet zusätzlichen Angriff auf die USA vor

·          Welle 3 – Vorbereitung von zusätzlichen strategischen Angriffen

–         1 x ICBM Bewegung, KEIN Abwurf

–         3 x SLBM Aktivität (PACFLT – Pierside Missile Handling Activity) – KEIN Abwurf

–         6 x Bear H (Abwurf & Rückkehr zu Basis) mit 6 x Marschflugkörpern (KEIN Abwurf)

Quelle: Northern Command und William Arkin (http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=ARK20070210&articleId=4730)


Gleichgültigkeit der westlichen Öffentlichen Meinung

Die Gleichgültigkeit der westlichen Öffentlichen Meinung (die amerikanische Anti-Kriegsbewegung eingenommen) ist beunruhigend. Auf politischer Ebene wurde keinerlei Besorgnis über die möglichen Konsequenzen solcher Angriffe ausgedrückt, welche sich zu einem Dritter Weltkrieg Szenario entwickeln könnten, in dem sich Russland und China auf Seiten Irans schlagen.

Mit Ausnahme des Mittleren Ostens, wird der Krieg gegen den Iran und die Gefahren der Eskalation nicht als so wichtig empfunden um „es aufs Titelblatt zu schaffen“. All dies trägt zu der Wahrscheinlichkeit bei, dass dieser Krieg ausgetragen werden könnte und zum Undenkbaren führen könnte: ein nuklearer Holocaust über einem Grossteil des Mittleren Ostens. Dabei sollte bemerkt werden, dass so ein nuklearer Alptraum auch ohne den Einsatz von Nuklearwaffen geschehen würde. Die Bombardierung der atomaren Einrichtungen des Iran würden eine Katastrophe vom Typ Tschernobyl auslösen mit massivem radioaktivem Niederschlag (http://www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&code=20060520&articleId=2479).

Michel Chossudovsky ist der Autor des internationalen Bestsellers ‚America’s „War on Terrorism“’ (http://www.globalresearch.ca/globaloutlook/truth911.html), Second Edition, Global Research, 2005. Er ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Ottawa und Leiter des Center for Research on Globalization.

Übersetzt aus dem Englischen von Eva-Luise Hirschmugl, einem Mitglied von Tlaxcala, dem Übersetzernetzwerk für sprachliche Vielfalt.

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